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Das Tor zur Welt – Unsere sieben Sinne

Erst unsere Sinne ermöglichen uns, unsere Umwelt wahrnehmen zu können. Was wir sehen, hören und fühlen wird über feinste Sensoren der Augen, Ohren und Haut in kleinteiligen Details an das Gehirn weitergeleitet. Dort laufen ununterbrochen Verarbeitungsprozesse in denen die eingegangenen Informationen verglichen, geprüft und eventuell gespeichert werden. Verarbeitungskategorien sind zum Beispiel: ob Informationen der Sinneseindrücke bekannt oder unbekannt, angenehm oder unangenehm, wichtig oder unwichtig und machbar oder nicht machbar sind. Je nachdem wie die Bewertung des Gehirns ausfällt, werden die Informationen vorerst gespeichert oder fest verankert.

Wahrnehmung ist immer subjektiv, also abhängig von der Person die etwas wahrnimmt

Im Idealfall verläuft bei dieser Datenübertragung alles reibungslos und es landet im Gehirn das, was die Sinne wahrgenommen haben. Allerdings ist das bei einigen Kindern trotz gesunder, intakter Sinnesorgane und einer normalen oder überdurchschnittlichen Intelligenz, nicht immer zuverlässig der Fall.

Unsere sieben Wahrnehmungssysteme:

  • Sehsystem | visuell
  • Hörsystem | auditiv
  • Gleichgewichtssystem | vestibulär
  • Tastsystem | taktil / kinästhetisch
  • Eigenwahrnehmungssystem | propriozeptorisch
  • Riechsystem | olfaktorisch
  • Geschmackssystem | gustatorisch

Eigenwahrnehmungssystem (Propriozeption)

Neben den bekannten Seh-, Hör- und Tastsystemen, werden die beiden folgenden Wahrnehmungssysteme in ihrer Bedeutsamkeit meistens unterschätzt oder gar nicht berücksichtigt:

Eigenwahrnehmungssystem / Tiefensensibilität (Propriozeption)

Propriozeption ist mit einer Tiefensensibilität gleichzusetzen. Die Wahrnehmungsimpulse aus dem eigenen Körper werden über Rezeptoren in Muskeln, Fasern, Sehnen und Gelenken an das Gehirn übermittelt. Auch die Impulse der Körperbewegung und –lage im Raum bzw. der Lage und Stellung der Köperteile zueinander gehören zu den komplexen Berechnungen des Eigenwahrnehmungs-systems. Die intakte Reifung des propriozeptorischen Systems eines Kindes stellt die Basis für spätere schulische Lernprozesse da.

Krabbeln, klettern, balancieren etc. und eine altersgerechte Wahrnehmungsförderung ermöglichen eine gesunde Entwicklung der Eigenwahrnehmung.

Gleichgewichtssystem (Vestibularsystem)

Bereits in der 16. Schwangerschaftswoche ist er aktiv, damit das Ungeborene lernt mit der später konfrontierten Erdanziehungskraft umgehen zu können. Da das vestibuläre System als erstes vollständig entwickelt ist, dient es allen anderen Sinnen als zentrale Wahrnehmungsbasis. Bereits im Mutterleib laufen alle anderen Sinneseindrücke mit den Wahrnehmungsinformationen des Gleichgewichtssinns zusammen und werden zu einem Gesamteindruck kombiniert. Er stellt die Verbindung zwischen Körper und Gehirn dar, überwacht die von beiden Seiten eingehenden Sinnesinformationen und steuert den Austausch in beide Richtungen.

Das Gleichgewichtsorgan befindet sich im Innenohr. Es hat die Aufgabe jede Bewegung des Körpers, Kopfes und der Umgebung zu registrieren und gegebenenfalls mit einer ausgleichenden Bewegung zu regulieren. Die Gravitationskraft (Erdanziehung) wird als einzige Informationsquelle ununterbrochen wahrgenommen und dient dem vestibulären System als Bezugspunkt für alle motorischen Aktivitäten.

Laut Prof. Dr. Eckhard Hoffmann von der Hochschule Aalen wird der Gleichgewichtssinn mit z.T. verheerenden Auswirkungen unterschätzt, da ein intaktes Gleichgewichtssystem gelingendes Lernen überhaupt erst ermöglicht. Beide Prozesse erhalten verschiedenste Sinnesimpulse aus unterschiedlichen Quellen und haben diese zusammenzuführen, zu verarbeiten und zu speichern.

Wahrnehmung ist selektiv. Die meisten Sinneseindrücke werden gefiltert, so dass einige Sinnesimpulse stark, andere schwächer und manche gar nicht wahrgenommen werden.

Wie zeigen sich Wahrnehmungsstörungen?

Lernstörungen versus Wahrnehmungsstörungen

Vielen Kindern will das Lernen einfach nicht gelingen. Manchmal punktuell, manchmal fächerübergreifend. Ausbleibende Lernerfolge sind in den seltensten Fällen auf eine geringe Intelligenz zurückzuführen. Manche Lernblockaden werden als Lernstörungen wie Leserechtschreibschwäche, Dyskalkulie etc. diagnostiziert.

Was ist jedoch, wenn es sich in Wahrheit um Wahrnehmungsstörungen handelt?

Kinder, bei denen die Wahrnehmungsverarbeitung teilweise blockiert ist, haben mit einigen selbstverständlich erscheinenden Fähigkeiten Schwierigkeiten. Sie müssen z.T. für simple Aufgaben eine enorme Energie aufbringen, damit sie ihre Sinne und ihren Körper steuern können. Sie sind dann schnell erschöpft und gelingen will es ihnen trotz Kraftaufwand oft doch nicht.

Sie …

… können sich teilweise schwer orientieren und konzentrieren
… haben Schwierigkeiten mit der Rechts-Links-Koordination
… scheinen manchmal verträumt und reagieren nicht auf Ansprache
… wirken möglicherweise desinteressiert und unmotiviert
… sind vielleicht ruhelos und zapplig
… lernen meist langsam oder versuchen sich zu verweigern
… können ihre Muskelspannung schwer dosieren (zu lasch oder zu fest und verkrampft)
… erscheinen manchmal ungeschickt und mögen oft keine sportlichen Aktivitäten
… versuchen feinmotorische Aufgaben zu vermeiden
… sind manchmal explosiv und reagieren laut
… erleben häufig Misserfolge…

Die Basis – eine intakte Wahrnehmungsverarbeitung

Sehr früh in der Entwicklung eines Kindes beginnt der komplexe Prozess des Lernens. Der zentrale Ort des Lernens ist das Gehirn. Die gesunde und altersgerechte Entwicklung des Zentralnervensystems eines kindlichen Gehirns stellt deshalb die Basis für gelingendes schulisches Lernen dar. Lesen, Schreiben und Rechnen sind das Ergebnis von zahlreichen Interaktionen verschiedener neuronaler Schaltkreise. Diese neuronalen Aktionen können für das Nervensystem Höchstleistung darstellen.

Kognitive Fähigkeiten und Bewegung

Sich länger auf eine bestimmte Sache oder Tätigkeit zu konzentrieren, Ideen im Gedächtnis zu behalten und bearbeiten zu können, kurzfristigen Versuchungen zu widerstehen um langfristige Ziele zu verfolgen, impulsives Verhalten zu unterdrücken um situationsgerecht reagieren zu können, sind Leistungen, die für den schulischen und beruflichen Erfolg maßgebend sind. All diejenigen Gehirnfunktionen, die sich auf diese mentalen Prozesse beziehen, werden als exekutive Funktionen bezeichnet. Exekutive Fähigkeiten sind leichter zu trainieren als der Intelligenzquotient und schlagen den IQ bei der Voraussage schulischer Ergebnisse.

Zu den Exekutivfunktionen zählen:

  • Aufmerksamkeitsteuerung (selektive Wahrnehmung)
  • Arbeitsgedächtnis
  • Selbstregulation (Impulskontrolle)

In der heutigen Forschung geht man davon, dass Bewegung eine elementare Basis für die Entwicklung der exekutiven Fähigkeiten darstellt.

Übungen

Hier im Blog findet ihr verschiedene Wahrnehmungs-Übungen mit den dazu gehörigen Hinweisen, die den vorrangig trainierten Bereich beschreiben.

Ich wünsche viel Spaß damit J J J

Gehirn beim Verarbeiten von InformationenDu möchtest auch Lernexperte werden? lernXpert werden

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