Lernblockaden lösen ist nicht ganz so einfach, denn Kinder und Schüler stehen heutzutage unter immensem Lernstress und Leistungsdruck. Auch wenn du als Elternteil, Lernbegleiter oder Pädagoge schon einiges ausprobiert hast, um Lernblockaden zu lösen, gibt es doch einige Ansätze, die sehr erfolgversprechend sind.
Heute verrate ich dir, wie Lernblockaden entstehen, wie du sie erkennen kannst und gebe dir 3 einzigartige Tipps zum Lernblockaden lösen.
Wie entsteht eine Lernblockade?
Du willst Lernblockaden lösen, dann solltest du zuerst verstehen, wie diese entstehen. Lernblockaden entstehen meist dann, wenn Kinder, Schüler oder Lernende Stress ausgesetzt sind. Dies kann sehr viele Gründe haben:
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- Mobbing in der Schule
- Lernstress im Elternhaus
- Eine wichtige Prüfung steht an
- Streit mit Freunden
- Falsche Ernährung
- Keine Bewegung oder Sport
- Gefühle von Wertlosigkeit, Druck, Angst und Unbehagen
- Wechsel des gewohnten Umfelds, wie z. B. ein Umzug
- uvm.
Bei Lernblockaden geht es also um die Emotionen des Lernenden und einer Überforderung, mit diesen nicht umgehen zu können.
Biologisch betrachtet werden durch die negativen Emotionen Botenstoffe im Gehirn ausgeschüttet, die sich weiter negativ auf den Gemütszustand des Kindes auswirken. Bei Stress und Ängsten produziert der Körper vermehrt das Hormon Cortisol, das ihn in Alarmbereitschaft versetzt.
Flucht, Kampf oder Starre
Der Körper wird in den Modus von Flucht, Kampf oder Starre versetzt. Welcher Modus bei deinem Kind vorherrscht, hängt ganz von dessen Persönlichkeit ab. Du kannst also schon direkt an der Veränderung des Verhaltens deines Kindes beobachten, ob es eine Lernblockade hat oder nicht. In diesen körperlichen Modi sind oft jegliche Freude und Lernmotivation wie weggeblasen.
Lernblockaden – ein Beispiel
Lernblockaden sind wie Minitraumata, die aufgrund negativ empfundener Erfahrungen und Enttäuschungen entstehen.
Ein klassisches Beispiel ist das Laut-Vorlesen eines Textes in der Klasse. Das Kind spricht die Worte vielleicht nicht perfekt aus und wird daher von seinen Mitschülern ausgelacht oder der Lehrer das Kind tadelt. Hat das Kind bereits ein geringes Selbstbewusstsein, sitzt der Schock meist tief.
Die Folge sind Angst, Scham und Hilflosigkeit, die das Kind beim zukünftigen Vorlesen empfindet. Im schlimmsten Fall will es nie wieder lesen! Ein solch traumatisches Erlebnis kann einen bis ins Erwachsenenalter begleiten und sogar das vorlaufende Leben maßgeblich beeinflussen.
Erster Schritt, um Lernblockaden zu lösen: Lernblockade erkennen
Um weitere traumatische Folgen und Lernblockaden zu verhindern ist es enorm wichtig, Veränderungen im Verhalten des Kindes oder Schülers frühzeitig zu erkennen und mit dem Kind zu sprechen. Gehe auf die Gefühle des Kindes ein oder beauftrage eine Bezugsperson, der sich dein Kind anvertraut. Ein offenes Gespräch bewirkt oft Wunder.
In den meisten Fällen führt die Einsamkeit des Kindes zu noch mehr Resignation und somit auch Lernblockaden.
Das ist dann diese typische Null-Bock-Stimmung, die wir den meisten Teenagern zuschreiben. Dass diese Resignation jedoch auf inneren Verletzungen beruht sein könnte, wollen viele Eltern nicht wahrhaben oder sehen.
Weiter kannst du Lernblockaden und deren Stresssymptome an folgendem erkennen:
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- Ängste z. B. vor Prüfungen / Schulangst
- Gefühl der Überforderung oder Überlastung
- sozialer Rückzug
- emotional instabil (häufiges Weinen, gereizt, aggressiv)
- von Motivationsabfall bis hin zu Verweigerung
- Konzentrationsprobleme
- eingeschränkte Gedächtnisleistung / Vergesslichkeit
- körperliche Beschwerden (Kopf- und Bauchschmerzen usw.)
- starke Ablehnung gegenüber Eltern, Lehrern, Ausbildern etc.
- Schlafstörungen
Nur indem du die Fernblockaden erkennst, kannst du Lernblockaden lösen.
Lernblockaden lösen: 3 wertvolle Tipps
Lernblockaden lösen kann nur derjenige, der offen mit seinen Gefühlen umgehen kann. Dazu müssen die Emotionen angeschaut werden.
Du kannst deine Kinder unterstützen, indem du sie wirklich wahrnimmst, ihnen zuhörst und ihr Probleme erkennst. Das ist der erste, entscheidende Schritt, um Lernblockaden zu lösen.
Lernblockaden lösen: Tipp Nr. 1 – Richtig Hinhören
Der erste wichtige Tipp zum Lernblockaden lösen ist das richtige Hinhören. Die meisten Eltern oder auch Pädagogen hören nur zu, aber nicht hin. Was meine ich damit?
Echtes Hinhören heißt zu verstehen, was emotional in den gesprochenen Worten des Kindes oder Schülers mitschwingt.
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- Was steckt hinter den Worten?
- Welche Gefühle vermitteln die Worte des Kindes?
- Wie fühlt sich das Kind?
- Wie ist die Körpersprache des Kindes?
- Was sagt die Körpersprache über die Gefühlswelt aus?
Stelle dir diese Fragen, während du wahrhaftig hinhörst. Dazu gehört auch das richtige Nachfragen:
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- Was ist dir besonders wichtig?
- Wie fühlst du dich dabei, wenn du an … denkst?
- Was ist dir außer … noch wichtig?
- Was sind gerade Herausforderungen, mit denen du zu kämpfen hast?
- Wie würdest du dich besser fühlen?
- Was darf ich für dich tun, damit du wieder super glücklich bist?
- Was müsste sich verändern, damit du wieder Freude am Lernen hast?
Jetzt hast du ein gutes Repertoire an Fragen, die du zur Ergründung der Gefühlswelt des Kindes und Schülers stellen kannst.
WICHTIG: Interpretiere die Worte deines Kindes nicht oder verharmlose dessen Gefühle. Bleibe einfach absolut neutral, ohne jegliche Bewertung. Denn Bewertung zerstört das Vertrauensverhältnis bei solch heiklen Themen und tiefen Emotionen. Habe Mitgefühl und sei empathisch.
Wenn du glaubst, das nicht selbst zu können, dann engagiere eine Vertrauensperson. Das ist vollkommen ok! So kannst du Lernblockaden lösen und deinem Kind wieder mehr Selbstvertrauen ermöglichen.
Lernblockaden lösen: Tipp Nr. 2 – Begeisterung wecken
Mein zweiter Tipp zum Lernblockaden lösen: Wecke die Begeisterung in deinem Kind.
Als Elternteil solltest du wissen, was dein Kind inspiriert und begeistert. Organisiere einen Ausflug, kaufe etwas Schönes, erschaffe einfach ein begeisterndes Erlebnis. Bringe dein Kind von den negativen Gedanken wieder in die Freude.
Erhöhe die Schwingung deines Kindes durch positive Emotionen. Hat dein Kind eine hohe Schwingung, ist es in seinem Element und lebt die pure Freude. Dann ist kein Platz mehr für Depression oder Lernblockaden.
Als wir auf die Welt kamen, waren wir die pure Neugierde und das pure Lernen. Wir haben nur über die Zeit verlernt, begeistert zu sein. Uns wurde die Liebe Neues zu entdecken und zu lernen durch die Schule und negative Erlebnisse sozusagen abtrainiert.
Doch diese Freude ist immer noch in uns und lässt uns Feuer und Flamme sein. Entfache diese Flamme in deinem Kind, ganz gleich was es ist.
Und wichtig: Auch hier ist Bewertung fehl am Platz. Wenn sich dein Kind für Videospiele begeistert, dann ist das so. Bewerte das nicht, sondern schaffe Lösungen und Synergien, diese Begeisterung für produktive Dinge, wie zum Beispiel Fremdsprachenspiele zu nutzen. Sei einfach kreativ!
Lernblockaden lösen: Tipp Nr. 3 – Liebe schenken
Der letzte und wohl wichtigste Tipp, zum Lernblockaden lösen, ist für die meisten Eltern und Bezugspersonen wohl auch der schwierigste Tipp. Schenke Liebe!
In meiner langjährigen Erfahrung als Coach habe ich viel Eltern kennengelernt, denen es unglaublich schwergefallen ist, ihr Kind zu lieben, liebevolle Worte zu sagen oder es zärtlich zu umarmen.
Doch das ist manchmal das einzige, das ein Kind braucht. Das Gefühl geliebt zu werden und in einer Welt zu leben, in der es bedingungslose Wertschätzung erfahren darf.
“Du bist unglaublich wertvoll. Du bist genug. Wir lieben dich, so wie du bist, absolut bedingungslos!” Diese Worte haben die Macht, Lernblockaden unmittelbar aufzulösen.
Sobald der Druck wegfällt, kommt die Kreativität und Begeisterung ganz von allein wieder zurück. Und du als Elternteil oder auch Lehrer hast die Kraft dazu, den Druck in Leichtigkeit und Freude zu verwandeln.
Lernblockaden lösen Fazit
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Deine Romy
Coach, Autorin und Expertin für Lernstrategien und Lernprozesse