Visuelle Merkfähigkeit trainieren – eine Schlüsseltätigkeit, die oft übersehen wird, wenn es um unsere Gedächtnisleistung geht. Solltest du das Memory-Spiel deiner Kinder oder das aus deinen Kindertagen wieder herauskramen, dann teste doch gleich einmal deine visuelle Merkfähigkeit. Bist du im Finden von Bildpaaren noch so fit wie damals? Falls du bemerken solltest, dass du dich doch öfter irrst als gedacht, dann unterstützt dich dieser Artikel wieder dabei deine visuelle Merkfähigkeit zu trainieren.
Was ist visuelle Merkfähigkeit?
Kurz gesagt, es ist die Fähigkeit, Informationen, die wir sehen, effektiv zu speichern und abzurufen. Dieses Vermögen spielt eine entscheidende Rolle in unserem täglichen Leben, sei es beim Erinnern von Gesichtern, beim Navigieren durch unbekannte Orte oder beim Verarbeiten und Behalten von grafischen Informationen.
Denke an eine Situation, in der du das Gesicht eines neuen Bekannten oder den Standort eines Gegenstandes vergessen hast. Es sind Momente wie diese, in denen du deinen Hausschlüssel suchst und dich nicht mehr erinnern kannst, wo du ihn hingelegt hast. Exakte diese zeigen, wie essenziell ein trainiertes visuelles Gedächtnis für unsere alltägliche Effizienz sowie unser soziales Leben ist.
Grundlagen der visuellen Merkfähigkeit
Im Gegensatz zum verbalen oder auditiven Gedächtnis, das sich mit Worten und Klängen beschäftigt, befasst sich die visuelle Merkfähigkeit mit Bildern und sichtbaren Eindrücken. Die visuelle Merkfähigkeit nimmt hierbei ein spezielles Areal innerhalb unseres Gedächtnisses ein, um visuelle Informationen zu verarbeiten.
Wissenschaftliche Studien belegen
Außerordentlich viele Studien beweisen, dass das visuelle Gedächtnis durch einzigartige neuronale Netzwerke im Gehirn unterstützt wird. Diese Erkenntnis kann dabei helfen, zu verstehen, warum manche Menschen sich Gesichter besser merken können als Namen. Oder: Weshalb wir uns oft an Orte bildlich erinnern, jedoch nicht mehr an deren Adresse.
Bedeutung der visuellen Merkfähigkeit
Die visuelle Merkfähigkeit ist nicht nur ein integraler Bestandteil unseres schulischen oder beruflichen Lebens. Sie ist entscheidend für das gesamte Leben und hat sogar großen Einfluss auf andere kognitive Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, räumliches Vorstellungsvermögen und Problemlösung. Das liegt daran, dass die visuelle Merkfähigkeit uns eine reiche, bildbasierte Informationsquelle bereitstellt, auf die wir zugreifen können.
Visuelle Merkfähigkeit trainieren für die Schule
Im Bildungsbereich hilft sie deinem Kind beim Lernen und Behalten von Informationen, die in Diagrammen, Karten oder Grafiken dargestellt sind. Nachweislich behalten auditive sowie visuell Lernende bei den klassischen Unterrichtsmodellen etwas einfacher den Stoff.
Doch nicht nur bei der Informationsaufnahme, sondern auch beim Erstellen von Präsentationen und Daten unterstützt sie unsere Kreativität, um aus bekannten Informationen Neues zu erschaffen.
Visuelle Merkfähigkeit trainieren: beste Methoden!
Das Training der visuellen Merkfähigkeit kann auf vielfältige Weise erfolgen und es gibt zahlreiche Übungen und Techniken, die darauf abzielen, diese spezifische Gedächtnisform zu stärken. Einige effektive Methoden beinhalten:
1. Gedächtnisspiele, die das Erinnern von Bildern oder Mustern erfordern.
2. Visuelle Assoziationstechniken, bei denen Objekte mit anderen Konzepten verknüpft werden.
3. Übungen zur Verbesserung der Aufmerksamkeit für Details in komplexen visuellen Szenarien.
Regelmäßiges Training ist entscheidend für den Erfolg! Es empfiehlt sich, täglich kurze Übungseinheiten einzuplanen. Die Integration dieser Übungen in den Alltag kann einfach sein – versuche beispielsweise, bei Spaziergängen Details der Umgebung zu merken oder verwende visuelle Gedächtnistechniken beim Einkaufen, um dich an die Liste der benötigten Artikel zu erinnern.
Buchempfehlung: Visuelle Merkfähigkeit trainieren
Für Abwechslung, Spaß und einen scharfen Verstand habe ich das Buch „Gehirnjogging“ mit sehr viel Liebe zum Detail entwickelt. Es enthält 365 Strategien, Rätsel und Übungen deren Mix darauf abzielen, die wichtigsten Gehirnareale anzusprechen. Denn wie bei einem guten Fitnesstraining darf kein „Muskel“ außer Acht gelassen werden.
Herausforderungen und häufige Fehler
Beim Training der visuellen Merkfähigkeit können einige Herausforderungen und Missverständnisse auftreten. Ein häufiges Problem ist die Überschätzung der eigenen Fähigkeiten, was zu Frustration führen kann, wenn Fortschritte langsamer als erwartet erscheinen. Es ist wichtig, realistische Erwartungen zu setzen und Geduld mit sich selbst oder dem Lernenden zu bewahren.
Wer sich nur auf eine Art von Übung beschränkt, wird langsamer Fortschritte machen, weil nur eine umfassend-trainierte, visuelle Merkfähigkeit weitere kognitive Fähigkeiten sowie die allgemeinen Gedächtnisleistungen fördert. Vermeide daher die Beschränkung auf nur eine Art von Übung und strebe stattdessen eine Vielfalt an Übungen an, um verschiedene Aspekte der visuellen Merkfähigkeit zu schulen.
Beispiel: Ein Gedächtnisspiel, welches gleichzeitig die Aufmerksamkeit zu Details schult, kann sehr wirkungsvoll sein.
Fazit: Visuelle Merkfähigkeit trainieren
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die visuelle Merkfähigkeit ein wesentlicher Bestandteil unserer kognitiven Fähigkeiten ist, deren Training vielfältige Vorteile mit sich bringt. Durch regelmäßige Übungen und die Integration dieser Praktiken in den Alltag können wir nicht nur unsere Fähigkeit zur Speicherung visueller Informationen verbessern, sondern auch unsere allgemeinen Gedächtnisleistungen und kognitiven Fähigkeiten steigern.
Solltest du mit deinen Kindern bzw. Lernenden die visuelle Merkfähigkeit trainieren wollen, gibt es neben dem klassischen Memory-Spiel noch viele weitere tolle Möglichkeiten. Zudem wirst du feststellen, dass es ein freudvolles Training für dich sowie den Lernenden ist. Viel Spaß dabei!
Im Beitrag Konzentrationstraining Kinder findest du noch mehr Impulse zu effizienten Lernförderungsmethoden, die Freude machen. Lese hier weiter:
Deine Romy
Coach, Autorin und Expertin für Lernstrategien und Lernprozesse